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   OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07   

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OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2010,39379)
OLG Hamburg, Entscheidung vom 10.12.2010 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2010,39379)
OLG Hamburg, Entscheidung vom 10. Dezember 2010 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2010,39379)
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Volltextveröffentlichung

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Vermutung einer vorsätzlichen Gläubigerbenachteiligung bei Kenntnis des Schuldners von seiner drohenden Zahlungsunfähigkeit; Erforderlichkeit der Einreichung einer Liquiditätsbilanz i.R.e. Anfechtungsprozesses zur Feststellung der Zahlungsunfähigkeit; Vermutung der ...

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (17)

  • BGH, 13.08.2009 - IX ZR 159/06

    Zur Anfechtung wegen vorsätzlicher Gläubigerbenachteiligung

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Dabei steht auch im Rahmen des § 133 Abs. 1 InsO der Kenntnis von der drohenden Zahlungsunfähigkeit die Kenntnis von Umständen gleich, die zwingend auf eine drohende oder bereits eingetretene Zahlungsunfähigkeit hinweisen ( BGH, Urt. v. 24. Mai 2007 - IX ZR 97/06 , ZIP 2007, 1511, 1513 Rn. 25; BGH, Urt. vom 20. November 2008 - IX ZR 188/07 , ZIP 2009, 189, 190 Rn. 10 m.w.N.; BGH, Urt. vom 13. August 2009 - IX ZR 159/06 , ZIP 2009, 1966, 1967 Rn. 8).

    seiner Entscheidung vom 1. Juli 2010 (Bl. 301 R ff. d.A.) ist im Rahmen der gebotenen Gesamtwürdigung (vgl. BGH, Urt. vom 13. August 2009, ZIP 2009, 1966, 1967 f. [BGH 13.08.2009 - IX ZR 159/06] Rn 10. ff.) die Feststellung zu treffen, dass auf Seiten der Beklagten die Kenntnis des Gläubigerbenachteiligungsvorsatzes der Schuldnerin vorgelegen hat.

    Da davon auszugehen ist dass diese keinen konkreten Einblick in die fälligen Gesamtverbindlichkeiten der Schuldnerin gehabt hat, muss für ihre Kenntnis von einer zumindest drohenden Zahlungsunfähigkeit der Schuldnerin darauf abgestellt werden, ob sich die zunächst ausgebliebene und dann in Ratenzahlung angebotene Tilgung der offenen Beitragsforderung bei einer Gesamtbetrachtung der für die Beklagte ersichtlichen Umstände als ein ausreichendes Indiz für eine zumindest drohende Zahlungsunfähigkeit darstellte ( BGH, Urt. v. 13. August 2009, IX ZR 159/06 , ZIP 2009, 1966, 1967 Rn. 10; Ganter WM 2009, 1441, 1445).

  • BGH, 01.07.2010 - IX ZR 70/08

    Insolvenzanfechtung: Kenntnis des Anfechtungsgegners von einer drohenden

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Auf die gegen dieses Urteil vom Kläger eingelegte Nichtzulassungsbeschwerde hat der BGH die Revision auch bezüglich des abgewiesenen Teils der Klage zugelassen und durch Urteil vom 1. Juli 2010 (Az. IX ZR 70/08) auf die Revision des Klägers das Urteil des Senats vom 14. März 2008 aufgehoben, soweit die Klage in Höhe von 76.919,74 EUR abgewiesen worden ist, und in diesem Umfang die Sache zur neuen Verhandlung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

    Der BGH hat insoweit unter III. seines Urteils vom 1. Juli 2010 zum Az. IX ZR 70/08 (Bl. 303 R d.A.) vorgegeben, dass für die Zahlungen vom 15. Mai, 16. Juni und 8. Juli 2003 von einer objektiven Gläubigerbenachteiligung auszugehen sei.

    Wie der BGH in der Entscheidung vom 1. Juli 2010 ( IX ZR 70/08 , WM 2010, 1756 f. Rn. 10) ausgeführt hat, ist ein Betrag in dieser Höhe absolut betrachtet schwerlich geringfügig.

  • BGH, 24.05.2005 - IX ZR 123/04

    Begriff der Zahlungsunfähigkeit

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Erstreckte sich demnach der Stundungszeitraum auf mehr als drei Wochen (vgl. BGH, Urt. vom 24. Mai 2005, IX ZR 123/04 , BGHZ 163, 134, 139 f.; BGH, Urt. v. 12. Oktober 2006, IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2224f. Rn. 27 f.), so konnte die Stundungsbitte aus der Sicht der Beklagten dahin zu verstehen sein, dass die Schuldnerin selbst der Auffassung gewesen ist, zahlungsunfähig zu sein (vgl. BGH, Urt. v. 4. Oktober 2001 - IX ZR 81/99 , ZIP 2001, 2097, 2098; BGH, Urt. vom 12. Oktober 2006 - IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2223 Rn. 15; BGH, Urt. vom 20. Dezember 2007 - IX ZR 93/06 , ZIP 2008, 420, 422 Rn. 21 m.w.N.).

    Bei objektiver Betrachtungsweise dürfte der Beitragsrückstand von 32.939,74 EUR für den Monat März 2003 bei den vom Kläger gemäß Anlage K 44 für den Zeitpunkt 5. Mai 2003 dargelegten Gesamtverbindlichkeiten von insgesamt 358.644,78 EUR zwar - wenn auch geringfügig - unter 10% gelegen haben (vgl. hierzu BGH, Urt. vom 24. Mai 2005, IX ZR 123/04 ; BGHZ 163, 134 ff.), wobei noch nicht berücksichtigt ist, dass die Schuldnerin Anfang Mai 2003 darüber hinaus mit Steuerverbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt xxx in Rückstand gewesen ist.

  • BGH, 20.12.2007 - IX ZR 93/06

    Prüfung der Zahlungsunfähigkeit - Keine Berücksichtigung der von einem

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Erstreckte sich demnach der Stundungszeitraum auf mehr als drei Wochen (vgl. BGH, Urt. vom 24. Mai 2005, IX ZR 123/04 , BGHZ 163, 134, 139 f.; BGH, Urt. v. 12. Oktober 2006, IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2224f. Rn. 27 f.), so konnte die Stundungsbitte aus der Sicht der Beklagten dahin zu verstehen sein, dass die Schuldnerin selbst der Auffassung gewesen ist, zahlungsunfähig zu sein (vgl. BGH, Urt. v. 4. Oktober 2001 - IX ZR 81/99 , ZIP 2001, 2097, 2098; BGH, Urt. vom 12. Oktober 2006 - IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2223 Rn. 15; BGH, Urt. vom 20. Dezember 2007 - IX ZR 93/06 , ZIP 2008, 420, 422 Rn. 21 m.w.N.).

    Die einmal gewonnene Kenntnis von der Zahlungsunfähigkeit der Schuldnerin wirkt für die weiteren Zahlungen fort, da die Schuldnerin zwischenzeitlich die Zahlungen nicht vollen Umfangs wieder aufgenommen hatte (vgl. BGH, Urt. vom 25. Oktober 2001, IX ZR 17/01 , NJW 2002, 512, 514; BGH, Urt. vom 20. Dezember 2007, IX ZR 93/06 , ZIP 2008, 420, 422 Rn. 24).

  • BGH, 12.10.2006 - IX ZR 228/03

    Anforderungen an die Feststellung der Zahlungsunfähigkeit

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Dass nicht lediglich eine Zahlungsstockung vorlag, ist im Nachhinein ohne weiteres feststellbar ( BGH, Urt. vom 12. Oktober 2006, IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2224 Rn. 28).

    Erstreckte sich demnach der Stundungszeitraum auf mehr als drei Wochen (vgl. BGH, Urt. vom 24. Mai 2005, IX ZR 123/04 , BGHZ 163, 134, 139 f.; BGH, Urt. v. 12. Oktober 2006, IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2224f. Rn. 27 f.), so konnte die Stundungsbitte aus der Sicht der Beklagten dahin zu verstehen sein, dass die Schuldnerin selbst der Auffassung gewesen ist, zahlungsunfähig zu sein (vgl. BGH, Urt. v. 4. Oktober 2001 - IX ZR 81/99 , ZIP 2001, 2097, 2098; BGH, Urt. vom 12. Oktober 2006 - IX ZR 228/03 , ZIP 2006, 2222, 2223 Rn. 15; BGH, Urt. vom 20. Dezember 2007 - IX ZR 93/06 , ZIP 2008, 420, 422 Rn. 21 m.w.N.).

  • BGH, 20.11.2008 - IX ZR 188/07

    Kenntnis vom Benachteiligungsvorsatz des Schuldners

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Dabei steht auch im Rahmen des § 133 Abs. 1 InsO der Kenntnis von der drohenden Zahlungsunfähigkeit die Kenntnis von Umständen gleich, die zwingend auf eine drohende oder bereits eingetretene Zahlungsunfähigkeit hinweisen ( BGH, Urt. v. 24. Mai 2007 - IX ZR 97/06 , ZIP 2007, 1511, 1513 Rn. 25; BGH, Urt. vom 20. November 2008 - IX ZR 188/07 , ZIP 2009, 189, 190 Rn. 10 m.w.N.; BGH, Urt. vom 13. August 2009 - IX ZR 159/06 , ZIP 2009, 1966, 1967 Rn. 8).

    Vielmehr ist im Regelfall davon auszugehen, dass jemand, der gewerblich tätig ist, auch noch andere Gläubiger hat (vgl. BGH, Urt. vom 27. Mai 2003, IX ZR 169/02 , BGHZ 155, 75, 84; BGH, Urt. vom 20. November 2008 - IX ZR 188/07 , ZIP 2009, 189, 190 Rn. 10; BGH, Urt. vom 18. Dezember 2008 - IX ZR 79/07 , WM 2009, 615, 617 Rn. 16).

  • BGH, 27.05.2003 - IX ZR 169/02

    Anfechtbarkeit von Zahlungen zur Abwendung von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Vielmehr ist im Regelfall davon auszugehen, dass jemand, der gewerblich tätig ist, auch noch andere Gläubiger hat (vgl. BGH, Urt. vom 27. Mai 2003, IX ZR 169/02 , BGHZ 155, 75, 84; BGH, Urt. vom 20. November 2008 - IX ZR 188/07 , ZIP 2009, 189, 190 Rn. 10; BGH, Urt. vom 18. Dezember 2008 - IX ZR 79/07 , WM 2009, 615, 617 Rn. 16).
  • BGH, 19.02.2009 - IX ZR 62/08

    Kenntnis des Arbeitnehmers von der Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Daher genügt es, dass der Anfechtungsgegner die tatsächlichen Umstände kennt, aus denen bei zutreffender rechtlicher Bewertung die (drohende) Zahlungsunfähigkeit zweifelsfrei folgt ( BGH, Urt. von 19. Februar 2009, IX ZR 62/08 , BGHZ 180, 63, 66 f. Rn. 13 m.w.N.).
  • BGH, 25.10.2001 - IX ZR 17/01

    Benachteiligung der Gläubiger durch Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Die einmal gewonnene Kenntnis von der Zahlungsunfähigkeit der Schuldnerin wirkt für die weiteren Zahlungen fort, da die Schuldnerin zwischenzeitlich die Zahlungen nicht vollen Umfangs wieder aufgenommen hatte (vgl. BGH, Urt. vom 25. Oktober 2001, IX ZR 17/01 , NJW 2002, 512, 514; BGH, Urt. vom 20. Dezember 2007, IX ZR 93/06 , ZIP 2008, 420, 422 Rn. 24).
  • BGH, 18.12.2008 - IX ZR 79/07

    Verschlechterung der Befriedigungsaussichten durch die Vereinbarung eines nicht

    Auszug aus OLG Hamburg, 10.12.2010 - 1 U 19/07
    Vielmehr ist im Regelfall davon auszugehen, dass jemand, der gewerblich tätig ist, auch noch andere Gläubiger hat (vgl. BGH, Urt. vom 27. Mai 2003, IX ZR 169/02 , BGHZ 155, 75, 84; BGH, Urt. vom 20. November 2008 - IX ZR 188/07 , ZIP 2009, 189, 190 Rn. 10; BGH, Urt. vom 18. Dezember 2008 - IX ZR 79/07 , WM 2009, 615, 617 Rn. 16).
  • BGH, 25.01.2001 - IX ZR 6/00

    Gutschriften auf debitorisch geführtem Konto

  • BGH, 24.05.2007 - IX ZR 97/06

    Widerlegung der Vermutung der Gläubigerbenachteiligungsabsicht

  • BGH, 04.10.2001 - IX ZR 81/99

    Zahlungseinstellung und Kenntnis von der Zahlungsunfähigkeit bei späterer

  • BGH, 13.04.2006 - IX ZR 158/05

    Fälligkeit der Anwaltsgebühren bei Beendigung einzelner Angelegenheiten im Rahmen

  • LG Hamburg, 12.01.2007 - 303 O 209/06
  • BGH, 11.01.2007 - IX ZR 31/05

    Anfechtung der Befriedigung eines Gläubigers aus einer geduldeten

  • BGH, 29.11.2007 - IX ZR 121/06

    Insolvenzanfechtung von Zahlungen im Anweisungsverhältnis; Bestimmung des

  • LG Bonn, 06.08.2012 - 6 T 133/12

    Keine Sperrfrist für Schuldner, der Antrag auf Fortsetzung im

    Die vom Amtsgericht angeführte Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, der sich die Kammer grundsätzlich anschließt, bezieht sich ausschließlich auf Fälle, die im Zusammenhang mit der Stellung bzw. gerade unterlassenen Stellung oder Rücknahme des Antrags auf Restschuldbefreiung oder vorheriger Versagung der Restschuldbefreiung wegen Verletzung der Auskunfts- oder Mitwirkungspflichten standen und in denen ein neues - vom Schuldner beabsichtigtes - Verfahren zu einem erheblichen Mehraufwand des Insolvenzgerichts geführt hätte (vgl. BGH ZinsO 2009, 1777; ZinsO 2010, 344; ZinsO 2010, 140; ZinsO 2011, 815).

    Zum einen liegt schon kein erheblicher Mehraufwand des Amtsgerichts in der Durchführung des Zweitverfahrens vor, da das Erstverfahren - Insolvenzverfahren 97 IK 82/12 - im Gegensatz zu den vom Bundesgerichtshof entschiedenen Fällen , soweit dort die Voraussetzungen einer Sperrfrist anerkannt wurden (vgl. BGH ZinsO 2009, 1777; ZinsO 2010, 344; ZinsO 2010, 140; ZinsO 2011, 815), bereits im ersten Stadium des Insolvenzverfahrens, dem Eröffnungsverfahren, durch zurückweisenden Beschluss erledigt wurde, wobei der Arbeitsaufwand des Amtsgerichts sich im Kern darin erschöpfte, die Unterlagen des Insolvenzantrags zu überprüfen und - zu Recht - auf die angegebene Forderung der Knappschaft und die damit verbundene Unzulässigkeit des Antrags hinzuweisen und dann den Eröffnungsantrag durch Beschluss zurückzuweisen.

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